Postdemokratie und Neoliberalismus
Dieses Projekt ist beendet.
Zur Nutzung neoliberaler Argumentationen in der Bundesrepublik Deutschland 1949-2011
Das Projekt „Postdemokratie und Neoliberalismus“ wird im Rahmen einer Förderlinie des BMBF für die e-Humanities gefördert. Mithilfe (halb-)automatischer Analysen von Medientexten gehen Politikwissenschaftler von der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg gemeinsam mit Informatikern der ASV Leipzig auf die Suche nach Veränderungen in Begründungsmustern von Politik in der Bundesrepublik Deutschland.
Unter dem Stichwort „Postdemokratie“ werden in der Politischen Theorie aktuelle Entwicklungstendenzen der Demokratie intensiv und kritisch diskutiert. Politik wird zunehmend als unter dem Diktat von Märkten stehend wahrgenommen. Neoliberale Politiken wie Privatisierung und Deregulierung gelten vielfach als alternativlos. Im Ergebnis kommt es zur die Zunahme von Politikverdrossenheit, sinkender Wahlbeteiligung, verschärften Sozialproteste oder dem Aufstieg populistischer Parteien. Die Qualität der Demokratie entferne sich zunehmend vom Ideal der freien und gleichen Beteiligung möglichst Aller, so die Diagnose.
Das Forschungsprojekt hat es sich zum Ziel gesetzt, die Postdemokratiethese für die Bundesrepublik erstmals umfassend empirisch zu analysieren. Dazu wird vor allem die Relevanzverschiebung neoliberaler Leitideen im Zeitraum von 1949 bis 2011 anhand einer Diskursanalyse untersucht. Neben qualitativen Ausprägungen werden dabei vor allem auch quantitative Verteilungen und Veränderungen politischer Argumentationsmuster in den Blick genommen. In einem innovativen Forschungsdesign werden mehr als 3,5 Millionen Texte aus Tageszeitungen und Wochenzeitschriften mit verschiedenen Verfahren der der Automatische Sprachverarbeitung ausgewertet.
Poster
Gerhard, Heyer; Schaal, Gary; Sebastian Dumm; Matthias Lemke; Andreas Niekler; Gregor Wiedemann (2013): Zur Nutzung neoliberaler Argumentationen in der bundesdeutschen Politik 1949–2011. Poster zum Kickoff-Workshop der eHumanities-Verbundprojekte 2013, 08./09. Arpil 2013, Leipzig. [Link zur PDF]
Kooperationspartner
Prof. Dr. Gary S. Schaal
Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
Lehrstuhl für Politische Theorie
Postfach 700822
22008 Hamburg
http://www.hsu-hh.de/politiktheorie
Förderprogramm: BMBF
Partner: Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
Zeitrahmen: 05/2012 - 04/2015
Kontakt: Dr. Andreas Niekler, Dr. Gregor Wiedemann, Prof. Dr. Gerhard Heyer
Veröffentlichungen
- GW2012 - Opening up to Big Data: Computer-Assisted Analysis of Textual Data in Social Sciences
- WLN2013 - Postdemokratie und Neoliberalismus. Zur Nutzung neoliberaler Argumentationen in der Bundesrepublik Deutschland 1949-2011
- NWH14 - Leipzig Corpus Miner - A Text Mining Infrastructure for Qualitative Data Analysis
- WiNie14 - Document Retrieval for Large Scale Content Analysis using Contextualized Dictionaries
- HNW14 - Brauchen die Digital Humanities eine eigene Methodologie? Überlegungen zur systematischen Nutzung von Text Mining Verfahren in einem politikwissenschaftlichen Projekt
- NWDH14 - Creating dictionaries for argument identification by reference data
- LNSW15 - Content Analysis between Quality and Quantity. Fulfilling Blended-Reading Requirements for the Social Sciences with a Scalable Text Mining Infrastructure
- WN16 - Analyse qualitativer Daten mit dem „Leipzig Corpus Miner“
- LM16 - Text Mining in den Sozialwissenschaften. Grundlagen und Anwendungen zwischen qualitativer und quantitativer Diskursanalyse
- LM161 - Einleitung. Text Mining in den Sozialwissenschaften
- WL16 - Text Mining für die Analyse qualitativer Daten. Auf dem Weg zu einer Best Practice?
- W16b - Text Mining for Qualitative Data Analysis in the Social Sciences
